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Worte




Wie der Name dieser Seite schon sagt, geht es hier um Worte. Worte, die sich zu Sätzen formen. Genauer gesagt um Worte, die sich zu Sätzen formen, um einen Texte zu ergeben. Texte die wiederum Gefühle in sich tragen, die ich hatte, als ich jene Worte niederschrieb.

"Willkommen in der schönen neuen Welt" (25.04.2005)

"In was für einer Welt leben wir", wer hat sich diese Frage nicht schon mal selbst gestellt?! Vermutlich so ziemlich jeder, jeder der sich Gedanken über sein Leben und das Leben allgemein macht. Leben bedeutet hier, über die Grenzen des "Großen Bruders" hinaus, der, so scheint es mir, zum normalen Alltag in unseren Köpfen geworden ist. Freiheit, eines jener Schlagwörter in unserer schönen neuen "freien" Welt, bedeutet hier wohl, sich freiwillig in Unfreiheit zu begeben und so Freiheit zu demonstrieren. Frei ist es, das normale Leben (was ist das?) aufzugeben und dem Willen und Ruf eines Orangen-Limonaden Herstellers zu folgen. Man kann alles tun, besonders wenn man jene Limonade trinkt. Was man (und vermutlich Frau auch) ja aus freien Willen macht. Zurück zum Großen Bruder, der uns Tag für Tag das normale Leben in das Wohnzimmer bringt. Ja, ja, es versteckt sich nicht hinter dem Sessel und kriecht bei Nacht heraus. Nein, es ist das "reale" Fernsehen, was uns das wirkliche Leben in das Haus bringt. Und es breitet sich aus. Erst war es nur ein kleiner Container, jetzt ein ganzes Dorf. Wird es bald ein ganzes Land geben, welches den Namen des Großen Bruders trägt? Oder besiedeln wir gleich einen ganzen Planeten mit Gefolgsleuten des Großen Bruders? Tatsache ist nur, daß das was wir bisher aus Laboren der Medizin kannten [wer muß hier nicht an die kleinen weißen Mäuse denken] uns nun täglich mit Menschen, oder solchen die welche sein wollen, im Fernsehen präsentiert wird. Wir demonstrieren heutzutage eine Freiheit, die unfreier nicht sein kann. Die Körper werden mit Tattoos vollgepackt, jeder erdenkliche Teil "gepircest" und das alles um zu zeigen, "hey, ich bin ein Individuum und mache nur das, was ich will. Ich bin ein freier Mensch". Aha, daher lässt man sich von anderen "freien" Menschen für solche individuellen und freien Taten bewegen, um sich jenen "freien" Menschen anzuschließen mit denen man gemeinsam jene Freiheit und Individualität demonstriert. Das sich viele Motive der Tattoos ähneln hat natürlich nichts mit einer Form von Gruppenzugehörigkeit, eine andere Form von Unfreiheit zu tun, sondern von mangelnderner Kreativität. Das zur Schau tragen jener kreativen Momente des Lebens und die neidvollen Vergleiche einer doch gleichgebliebenen Freiheit sind natürlich keine leisen Hilferufe eines Gruppenzwanges. Wir sind ja frei von allem!

Letzte Änderung: 22.07.2005